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Die WorldSBK 2016 beginnt...

Thursday, 25 February 2016 08:57 GMT

WorldSBK.com Kommentator Steve English blickt auf die anstehende Saison voraus.

Die lange Winterzeit ist fast vorbei und schon werden an den Maschinen der WorldSBK die Gänge wieder eingelegt. 2016 startet durch. Und es gibt einige Gründe, eine wirklich fantastische Saison erwarten zu dürfen.

Letztes Jahr hat Jonathan Rea seinen ersten WM-Titel gefeiert und zwar mit einer absoluten Dominanz. Dieses Jahr aber scheint alles viel enger zusammenzurücken. Letztes Jahr hat Rea vor allem in der ersten Saisonhälfte seinen übermäßigen Vorsprung angesammelt, in einem Jahr, in dem er einige Rekorde einstellte. Im Winter aber war Teamkollege Tom Sykes mehr als stark unterwegs. Der Brite könnte bei Kawasaki für einen mehr als harten, teaminternen Fight sorgen.

Die Spannungen in der Box der Weltmeister von Kawasaki war im Winter klar zu sehen. Beide Seiten feuerten verbale Pfeile in die jeweils andere Richtung. Und gerade in den letzten Tagen wurde mehr Öl ins Feuer dieser Rivalität gegossen. Rea hat im Winter mehr Zeit damit verbracht, ein Basis-Setup zu finden, bestimmte dabei aber nicht durch Bestzeiten die Schlagzeilen. Der Nordire sagte, dass die Entwicklung der komplett neuen ZX-10R von Sykes geführt wurde.

In Australien angekommen wurde Sykes gefragt, was er zu den Aussagen Reas aus der Winter-Periode hält. Der Engländer sagte, dass es „billige Kommentare“ gewesen seien, die gegen Sykes gerichtet gewesen wären und dass sie für die von ihm geleistete Arbeit am Motorrad einfach respektlos seien. Bei den Tests war Sykes immer wieder schnellster. Diese Woche sagte er außerdem, dass er die Leistung der Reifen auch über seine längeren Stints hat aufrecht erhalten können. Der Engländer strotzt vor Selbstvertrauen.

Die Stimmung in der KRT-Box könnte sich in den kommenden Monaten weiter aufheizen. Im Fahrerlager herrscht nicht nur deswegen eine hohe Erwartungsstimmung und Freude, dass die neue Saison losgeht. Nicht zuletzt auch deshalb, weil das gesamte Feld mehr und mehr zu Kawasaki aufgeschlossen hat. Der WM-Kampf sollte dieses Jahr um einiges enger zugehen.

Schon letztes Jahr waren die Ducatis die einzigen, die Kawasaki ärgern konnten. Das italienische Werksteam fährt seit Carlos Checa 2011 einem Titel hinterher. Chaz Davies aber will auf die zweite Saisonhälfte von 2015 aufbauen und gerade die Konstanz von dort mitnehmen. Nach drei Jahren auf der Ducati und im gleichen Team hat er vor dieser Saison alles an Ort und Stelle.

Bei den Tests hat er auf dem Motorrad mit starken Leistungen überzeugt – was aber noch beeindruckender war, war die Ruhe und Relaxtheit, mit der der Waliser zu Werke ging. In seinem Team fühlt er sich mehr als wohl – und das ist ein Knackpunkt, wenn man um den WM-Titel fahren will. Davies brennt darauf, dass die Saison startet – und dass er etwas Druck auf den Rest des Feldes machen kann.

2016 kehrt Yamaha in die Superbike WM zurück und setzt dabei die brandneue YZR-R1 ein. Das Motorrad, welches letztes Jahr die Meister der British- und AMA Superbike Meisterschaften stellte und die 8 Stunden von Suzuka gewann, ist definitiv schnell. In den Händen von Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli und Ex-BSB-Champ Alex Lowes darf man wohl einiges erwarten.

Guintoli stapelte diese Woche in Australien tief, zeigte aber konkurrenzfähige Zeiten – und die Yamaha geht schonend mit den Reifen um, was auf Phillip Island ein wichtiger Faktor für Erfolge ist. Lowes passte derweil seinen Fahrstil weiter auf die ihm neue Maschine an und machte sich nach Rang acht des letzten Tests keine großen Sorgen über das Setup.

„In den letzten Jahren habe ich hier schon getestet und war stark unterwegs, dann aber in den Rennen nicht“, so Lowes. „Diese Woche habe ich auf das Rennen hingearbeitet und sicher gestellt, dass ich am Wochenende konkurrenzfähig sein werde.“ 

MotoGP-Legende Nicky Hayden wechselt derweil das Fahrerlager: Der Grand Prix Weltmeister von 2016 wird in der WorldSBK versuchen, erneut ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Mit ihm ist zu rechnen.

Phillip Island könnte ein Rennen werden, welches Hayden und der Honda passt – wie schon letztes Jahr der damalige Rookie Michael van der Mark mit seinen Führungskilometern beweisen hat. Hayden hat so viel Erfahrung, dass er sich derweil auch nicht als Rookie sieht –auch wenn er das in dieser Klasse genau genommen ist.

„Ich bin mein ganzen Leben lang Motorrad gefahren und das ist auch nur ein Motorrad“, sagt Hayden. „Es hat einen Gasgriff, Bremsen und Reifen wie alles andere auch und du musst einfach nur herausfinden, wie du damit so schnell es geht um die Strecke rum kommst.“

So schnell es geht um die Strecke herum zu kommen, das ist bei 14 Saisonstationen, die sieben Hersteller und vor allem für die sechs Weltmeister, die dieses Jahr dabei sein, das Ziel.